Der Goldene Ring

Nachdem wir gestern doch recht spät erst auf unserer Hütte angekommen sind, und aufgrund der Helligkeit bis in die späte Nacht hinein auch erst noch später ins Bett gegangen sind, wollten wir den heutigen Tag erst mal ruhiger angehen lassen. Nachdem wir also gemütlich ausgeschlafen haben, machten wir uns auf die Suche nach der nächsten Einkaufsmöglichkeit, was sich allerdings als schwer als gedacht herausstellen sollte. Zum einen waren wir fernab eines richtigen Ortes (und was wir bisher so gesehen haben gibt es auch kaum wirkliche Orte). Den ersten Google-Treffer konnten wir einfach nicht finden, und die nächste Angabe vom Navi war dann doch etwa 18 km entfern. Es hieß also Großeinkauf.

Großeinkauf

Danach ging es wieder in die Hütte, um endlich zu frühstücken. Die meisten meiner Mitreisenden brauchen morgen auch erstmal dringend ihren Kaffee und waren daher froh, dass ich heute morgen (wie eigentlich meistens) das Auto gefahren bin. Unterwegs haben wir noch bei einer kleinen Gruppe Islandpferden angehalten.

Islandpferde

Der halbe Tag war also schon rum. Was wir so gelesen hatten, war es aber durchaus machbar, die berühmte Golden Circle Tour an einem Nachmittag zu bewältigen. Eigentlich startet man dabei von Reykjavik aus und fährt auch tatsächlich in einer Art Kreis an den drei Sehenwürdigkeiten vorbei. Von unserer Hütte aus gesehen sind wir hingegen eher die Goldene Linie gefahren (siehe auch die Ort).

Als erstes erreichten wir dabei den Nationalpark Þingvellir, welcher vorallen eine historische Bedeutung hatte. Denn hier fand früher die Volksversammlung (Thing) nach altem germanischem Recht statt. Desweiten driften an dieser Stelle die europäische und die amerikanische tektonischen Platten, was an der Landschaft zu erkennen ist. Auch der Wasserfall Öxarárfoss ist durchaus sehenswert.

Das nächste Highlight auf der Route waren die Geysire im Hochtemperaturgebiet Haukadalur. Dort findet sich der Große Geysir, welcher Namensgeber für alle Geysire ist. Etwas beeindruckender ist momentan jedoch der Strokkur, da dieser alle 5 bis 10 Minuten ausbricht. Das Phänomen entsteht dadurch, dass Wasser in einem unterirdischen Wasserreservoir wird durch Magma erhitzt. Da es nur durch einen engen Kanal mit dem Wasserbecken an der Oberfläche verbunden ist verdampft es nicht bei 100°C, sondern erwärmt sich darüber hinaus. Wenn sich dann doch der erste Dampf entwickelt hat steigt dieser den Kanal hoch und drück dabei die Wassersäule nach oben. Sobald Platz genug da ist, verdampft auch der Rest des überhitzten Wassers und schießt ebenfalls die engen Kanal hoch.

Am beeindruckensten war am Ende dann aber doch der „goldene Wasserfall“ Gullfoss, welcher dem Golden Circle auch den seinen Namen bescherrt. In zwei Stufen stürzen hier gigantische Mengen Wasser insgesamt etwa 30 Meter in die Tiefe. Mehrere Aussichtspunkte bieten einen tollen Ausblick auf das Spektakel.

Auf dem Heimweg machten wir noch an einer von Touristen geschaffenen Sehenswürdigkeit halt (zumindest ist das unsere Vermutung). An einem Rastplatz hat sich nämlich irgendwer die Mühe gemacht jede Menge Steinmännchen zu bauen. Und vermutlich fühlt sich jeder Tourist, der dort hält – wir auch – dazu berufen zusammengefallene Türmchen wieder aufzubauen, und sich somit selbst ein Denkmal (wenn auch nicht für die Ewigkeit) zu setzen.

Steinmännchen

Steinmännchen

Zu dieser Zeit war es tatsächlich schon wieder kurz nach zehn, und wir somit erst wieder recht spät bei unserer Hütte. Mal schauen, wie es morgen mit dem frühen aufstehen aussieht. Der Plan sieht vor mal einen Ausflug in den Wester, auf die Halbinsel Snæfellsnes, zu machen.

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